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https://gitea.muc.ccc.de/muCCC/regeln

Verhaltensregeln im CCC München

Vorwort

Das Regelwerk über das Verhalten im CCC München wurde im Sommer 2018 von einer AG in mehreren Sitzungen erarbeitet. Es ist nicht als endgültiges Werk zu sehen, sondern kann als "work in progress" betrachtet werden. Unstimmigkeiten und Unzulänglichkeiten können durch Plenumsentscheide zu Nachbesserungen und Erweiterungen führen.

Es gliedert sich in vier Teile. Das zwischenmenschliche Verhalten wird dabei schwerpunktmäßig im ersten Teil thematisiert; dem Umgang mit den Clubräumen und dem Clubinventar ist der zweite Abschnitt gewidmet; der dritte Teil behandelt den Umgang des Clubs mit Mitgliedern, die sich im Sinne der ersten beiden Abschnitte falsch verhalten. Der vierte Teil definiert Regelungen zum Plenum.

Jeder Teil wurde mit einer eigenen Einführung versehen und schließt mit weiteren Anmerkungen ab.

Teil 1:

Im Umfeld des Clubs haben sich mehrere Leitsprüche eingebürgert, deren Ziel es ist, das Zusammenleben zu gestalten. Damit diese abstrakten Werte besser verständlich werden, liefern wir hier Interpretationshilfen:

  • "Be excellent to each other", das bedeutet für uns z.B.

    • Überdenke die Folgen deines Handelns und deiner Sprache. Witterst du ein Konfliktpotential, versuche dieses aus der Welt zu schaffen, bevor es eskaliert. Sprich mit den Leuten, um deine Intentionen für alle transparent zu machen.

    • Der private Bereich anderer ist ein Tabu, solange du nicht eingeladen wurdest, an diesem teilzunehmen. In Bezug auf Berührungen gilt nur ja heißt ja. Nie unaufgefordert. Körperliche und verbale Eingriffe in die Privatsphäre sind alles andere als "excellent". Bitte beachte auch, dass die Privatsphäre anderer einen größeren Radius haben kann als deine, da es jedem selbst zusteht, seine Privatsphäre zu definieren. Das heisst im Umkehrschluss aber auch, dass du, falls jemand deine Grenzen überschreitet, darauf hinweisen musst, dass hier deine Grenzen sind. Sei also auch offen für andere, die dir ihre Grenzen kommunizieren.

    • Da jeder den Club in einem nutzbaren Zustand vorfinden möchte, ist es angebracht, benutzte Räume wieder so zu hinterlassen, dass jemand anderes wieder "Spaß am Gerät" haben kann. Also die Küche nutzen kann, das Werkzeug an seinem Platz ist u.s.w. Kommen und kistenweise Zeug im Labor abstellen und wochenlang stehen zu lassen, Werkzeug rauskramen und zurücklassen wo man es eben genutzt hatte, seinen Pizzakarton auf der Couch liegen lassen ist eben nicht "excellent" zu denen, die den Club nach dir nutzen wollen. (Näheres dazu ist auch in Teil 2 geregelt.)

    • "Excellent" zu jemandem zu sein heißt nicht zwingend, alle gleich zu behandeln. Gleichbehandlung kann für Minderheiten weiterhin diskriminierend sein. Allen Gruppen und Individuen die gleichen Chancen zu geben kann bedeuten, dass einigen besondere Privilegien eingeräumt werden. Sofern Ideen und Ziele nicht im Widerspruch mit den unseren stehen, unterstützen wir die Ausprägungen mit dem größten Förderbedarf.

    • So gerne wir auch sehen würden, dass sich alle Mitglieder an dieses Regelwerk halten: Eine selbsternannte "Regelpolizei" ist sicherlich nicht im Sinne dieses Credos. Ein "überwachen" der Regeln oder eine Beschwerde über Regelverstöße ohne entstandenen Schaden für einzelne oder den Verein ist sicherlich nicht excellent. Noch schlimmer ist eine vorsätzliche Interpretation der Regeln um einer anderen, nicht öffentlich kommunizierten Agenda zu folgen oder einzelnen Clubmitgliedern zu schaden.

  • "All creatures are welcome", das bedeutet für uns z.B.

    • Was die Akzeptanz von Anderen angeht sind wir offen für neues, offen für anderes. "Welcome" heißt, dass wir jedem und jeder symbolisch die Tür aufhalten, zu uns zu kommen, sich mit uns auseinanderzusetzen und sich den Club anzusehen. "Welcome" heißt aber nicht, dass wir jeden - ungeachtet seiner Ideale und seines Verhaltens - dauerhaft aufnehmen oder auch nur tolerieren. Wer sich - nach einer Anfangsphase der Eingewöhnung - nicht mit unseren politischen Grundsätzen und Regeln für das Zusammenleben anfreunden kann, dem legen wir hier nahe, wieder zu gehen. "All creatures are welcome" heißt nicht, dass auch alle bleiben müssen.

    • "All creatures" bezieht sich unserer Meinung nach auf die Divergenz in den in der Hackerethik genannten "üblichen Kriteren": Beurteile einen Hacker nach dem, was er tut, und nicht nach üblichen Kriterien wie Aussehen, Alter, Abstammung, Geschlecht oder gesellschaftlicher Stellung. Das schließt explizit nicht mit ein: mangelnde Hygiene, unangebrachte soziale Umgangsformen, Belästigung und ähnliches.

    • Explizit NOT WELCOME sind hingegen Kreaturen mit menschenverachtender Gesinnung.

Anmerkungen zu Teil 1:

  • Es handelt sich nur um eine Interpretationshilfe. Auch die Beispiele sind nicht konkret auf alles und jeden direkt anwendbar. Es sollte jedoch ein Kompass für jeden sein, einzuordnen wie weit die eigene Interpretation vom gemeinsamen Konsens abweicht.

  • Wenn in diesem Teil neue Leitsprüche aufgenommen werden, sollten sie auch gleich um neue Beispiele und Interpretationshilfen ergänzt werden.

Teil 2:

Der Verein verfügt über eigene Räumlichkeiten und ist Eigentümer von Maschinen, Werkzeugen, Messgeräten, Haushaltsgeräten, Möbeln u.s.w. Der Sinn dieser Anschaffungen ist selbstverständlich die Nutzungsmöglichkeit für alle Mitglieder. Um Fehlbehandlungen und Beschädigungen zu minimieren und eine möglichst hohe Verfügbarkeit für alle sicherzustellen, bitten wir um Beachtung der folgenden Regelungen:

Allgemein:

  • Fehler passieren, Dinge gehen kaputt. Das ist kein Weltuntergang. Bitte melde einen entstandenen Schaden aber umgehend an die Members-Liste, dem Plenum oder zumindest dem Vorstand.

  • Nach der Nutzung von Räumen und Clubinventar ist beides in einem nutzbaren Zustand zu hinterlassen. Faustregel: Hinterlasse den Club in einem besseren Zustand, als du ihn vorgefunden hast.

  • Innerhalb der Clubräume ist Rauchen nur in der Lounge gestattet.

Hauptraum:

  • Achte nach 22 Uhr auf eine nachbarschaftsverträgliche Lautstärke.

  • Pizzakartons bitte gleich in die Mülltonnen im Hof.

Küche:

  • Jeder will die Küche in einem nutzbaren Zustand vorfinden. Auch, wenn du für mehrere kochst, solltest du sicherstellen, dass auch jemand die Küche hinterher wieder sauber macht. Faustregel: Wer isst, der putzt. Wer kocht, ist verantwortlich, dass das auch passiert.

Labor:

  • Achte am Ende darauf, dass alle Elektrogeräte ausgeschaltet sind. Erst anschließend den Hauptschalter deaktivieren!

  • Lasercutter und 3D-Drucker sind komplizierter und fragiler als du denkst. Daher bitte nur nach Einweisung benutzen. Siehe dazu auch die entsprechenden Seiten im Wiki.

  • Das Labor ist kein Lagerplatz für private Kisten. Diese gehören ins Zwischenlager oder in die privaten Schließfächer.

Anmerkungen zu Teil 2:

  • Die oben genannten Regeln wurden ohne Begründungen angegeben, um die Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Falls dir der Sinn hinter einigen Regeln nicht klar ist, bitte lieber jemanden fragen, statt die Regeln zu missachten.

Teil 3:

Fehler dürfen selten und fahrlässig passieren. Fortgesetztes oder vorsätzliches Fehlverhalten wird hingegen nicht toleriert. Dazu hat der Club folgende Möglichkeiten dieses zu sanktionieren:

  • nicht-öffentliche Verwarnung durch ein Mitglied des Vorstands
  • öffentliche Verwarnung durch ein Mitglied des Vorstands oder durch einen Plenumsentscheid in einfacher Mehrheit
  • Aufruf zur Wiedergutmachung (z.B. Aufräumen) durch einen Plenumsentscheid in einfacher Mehrheit. Die eingeforderte Wiedergutmachung muss dabei in enger Beziehung zum Fehlverhalten stehen
  • Entzug der Schließberechtigung bei Keyholdern für eine Dauer von maximal einem Monat durch einen Plenumsentscheid in einfacher Mehrheit oder einen Entscheid der Keyholder in einfacher Mehrheit
  • Clubraumverbot für einzelne Clubräume oder den gesamten Club für eine Dauer von maximal einem Monat durch einen Plenumsentscheid in einfacher Mehrheit
  • Dauerhafter Entzug der Schließberechtigung bei Keyholdern durch einen Plenumsentscheid in 2/3-Mehrheit. Dieser Entzug ist nur durch das Plenum in 2/3-Mehrheit wieder aufhebbar.
  • Dauerhaftes Clubraumverbot durch einen Plenumsentscheid in 2/3-Mehrheit
  • Ausschluss aus dem Verein durch den Vorstand nach Empfehlung durch das Plenum in 2/3-Mehrheit

Anmerkungen zu Teil 3:

  • Die obige Liste ist in aufsteigender Reihenfolge der Härte sortiert
  • Für ein ähnliches Fehlverhalten eines Mitglieds soll nicht zweimal die selbe Konsequenz oder gar eine schwächere folgen.
  • Eine "Öffentliche Verwarnung" wird bei einem Plenum oder via E-Mail an alle Mitglieder kommuniziert.
  • Wird dem Aufruf zur Wiedergutmachung oder dem Clubraumverbot nicht nachgekommen, so sollte eine härtere Konsequenz folgen.
  • Vereinsrechtliche Schritte oder strafrechtliche / zivilrechtliche Verfolgung bleibt von diesen Regelungen unberührt.
  • Der Vorstand definiert sich durch die aktuell gültige Satzung.
  • Keyholder sind alle Mitglieder des MuCCC, die eine bestätigte, dauerhafte Schließberechtigung für die Räume des Clubs besitzen.

Teil 4:

Die folgenden Regelungen wurden jeweils auf Plenen verabschiedet und regeln die Plenen selbst.

  • Regelmäßige Plenen finden jeden dritten Montag des Monats statt. Falls zu viele Themen anstehen, sollte gleich im Anschluss ein Auffangplenum angekündigt werden. Nach Möglichkeit soll dieses am ersten Montag des darauffolgenden Monats stattfinden.
  • Weitere Plenen können in akuten Fällen mit mindestens 72h Vorlauf einberufen werden.
  • Plenumspunkte sollen immer mind. 72h vor Beginn des Plenums auf der Plenumswikiseite eingetragen sein.
  • Abstimmvorschläge muessen immer mind. 72h vor Beginn des Plenums auf der Plenumswikiseite eingetragen sein.

Anmerkungen zu Teil 4:

  • Dieser Teil befindet sich in einer sehr frühen Entwurfsfassung und sollte in den kommenden Monaten stetig erweitert werden.